Home Aktuelles Universale Geschwisterlichkeit im Ramadan –Dialog & Iftar-Mahl

Universale Geschwisterlichkeit im Ramadan –Dialog & Iftar-Mahl

by Admin
3 Minuten

Wie in den Jahren zuvor, fanden sich auch heuer wieder zahlreiche Gäste verschiedenster religiöser und sozialer Gemeinschaften zu dem Ramadan-Dialog der Hizmet-Gemeinschaft ein. Begrüßt wurden Vertreter und Vertreterinnen der Katholischen Kirche, der Jüdischen Kultusgemeinde, der Evangelisch-Freikirchlichen Kirchengemeinde und der Buddhistischen Gemeinschaft Tirols. Auch waren unter den Gästen Freunde und Mitglieder der Christlich-Muslimischen Dialoggruppe (CMD), der Fokolare Innsbruck und der Vinzenz Gemeinschaft.

Das Thema des diesjährigen Zusammenkommens war die Erklärung des Geschwisterlichkeits-Denkens der Hizmet-Engagierten. Dabei wurde in drei Punkten dargelegt, dass die Geschwisterlichkeit nicht nur innermuslimisch, sondern auch darüber hinaus gelebt werden müsse. In dieser Hinsicht ist es jedoch wichtig, nicht an der Grenze der Religionen, also bei einer Geschwisterlichkeit unter den Gläubigen, verhaftet zu bleiben; eher sei man bemüht um eine universale Geschwisterlichkeit.

Mittels eines Textes des muslimischen Gelehrten M. Fethullah Gülen wurde die inhaltliche Ausführung der Erklärung des Geschwisterlichkeits-Denkens der Hizmet-Engagierten begonnen. Ein Ausschnitt daraus lautet:

Die Geschwisterlichkeit und die Verinnerlichung einer Angelegenheit sind mehr auf der willentlich-bewussten als auf der emotional-gefühlten Ebene zu verorten. Für die Verwirklichung der Geschwisterlichkeit braucht es Entschiedenheit, Durchhaltevermögen und Einsatz. Für die gegenseitige Liebe der Gläubigen braucht es für das Zustandekommen der gemeinschaftlichen Einheit mehr die willentlich-bewusste Geschwisterlichkeit, als die emotional-gefühlte. 

In einem nächsten Schritt wurde anhand eines kurzen Filmausschnittes die Möglichkeit einer Geschwisterlichkeit zwischen den Menschen unterschiedlichen Glaubens übermittelt. Der christliche und griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomeus I erklärte darin wie folgt:

Ich möchte von unserem hochverehrten Hoca Fethullah Gülen sprechen. Ich möchte sagen, dass wir uns, unser sehr geehrter Hoca und ich, dass wir uns gegenseitig sehr lieben. Ich bin mir sicher, dass, von den heute hier Anwesenden, keiner eifersüchtig ist. Herr Fethullah Gülen ist wahrhaftig für uns alle der Inbegriff von Friede, Toleranz, allen höheren Ideale und der gesamten Menschheit geltenden Werte. Wir alle lieben und ehren ihn. Wir wünschen ihm auf Grund seiner Erkrankung gute Besserung. Ich grüße sie alle nochmals ganz herzlich.

Die Ansprache des griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomeus in der dritten Jahresfeier der Stiftung der Journalisten und Schriftsteller am 30.09.1996 im Lütfi Kırdar Kongre Merkezi.

Auch wurde auf das Treffen mit dem damaligen Papst Johannes Paul II Bezug genommen. Ein Teil der damals überbrachten Botschaft lautet:

In unserer Heimat waren wir mittlerweile mit führenden Persönlichkeiten der verschiedenen christlichen Kirchen im Dialog gewesen. Dass diese Bemühungen nicht umsonst waren, sei hier kurz erwähnt. Unser Ziel ist es, zwischen den Menschen der drei Religionen eine Geschwisterlichkeit zu etablieren. Indem wir zusammenkommen, können wir jenen, die sich nach dem sogenannten „clash of civilizations“, dem Kampf der Kulturen sehnen und jenen die vom Wege abgekommen sind, entgegenwirken.

Mit dem Song des Internationalen Sprach- und Kulturfestivals, wurde dann auf die universale Geschwisterlichkeit verwiesen. Zum 15. Mal organisiert, singen auch heuer wieder Kinder aus 160 Ländern das Lied „universal Peace“.

Mit den Worten „All jenen, die sich für Freundschaft, Frieden, Geschwisterlichkeit und Ruhe auf Erden verschrieben haben, ebenso sich für den Bau von Brücken zwischen unterschied-lichen Religionen und Nationen einsetzen und auch jenen die derartige Engagements unter-stützen, müssen Glückwünsche und Anerkennungsworte ausgesprochen werden.“, wurde ein weiterer wichtiger Satz eingeleitet:

Auch jenen, mit denen wir nicht gleicher Meinung sind, sollten wir Liebe, Friede, Geschwisterlichkeit und Barmherzigkeit zeigen.

Nach interessanten Wortmeldungen wurde der erste Teil des Abends abgeschlossen und man begab sich für den zweiten Teil in den Speisesaal. Um 21 Uhr 17 wurde mit dem Gebetsruf und einer Dattel der 19. Ramadan-Tag abgeschlossen. Feierlich und im Sinne des behandelten Themas wurde geschwisterlich dann das Iftar-Mahl gehalten.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner